Genießer machen Spuren im Schnee
Die Anreise war aufgrund von -gefühlt- unendlichen Staus etwas beschwerlich und der eine oder andere war entsprechend bei Ankunft erschlagen. So kann dann schon mal eine Banane die Rettung schlechthin sein.
Unser erster Skitag hat uns mit viel weichem Schnee verwöhnt. Doch die erste Pause musste trotzdem bereits um 10:15 Uhr sein. Annette hatte für unsere Genießerfahrt ein klein wenig zu viel Energie. Diese erste Pause hat sie deshalb sehr verwundert, leise Beschwerden wurden laut. Die vielen lieb gemeinten Bemerkungen darauf, beantworteten die anderen mit einem Lächeln. Wir sind schließlich die Genießer in unserem Skiclub.
Obwohl wir mit Kaiserwetter gerechnet hatten, war das Wetter doch sehr gemischt. Die Sonnenstunden konnte man zählen. Meist hatten wir diesiges Wetter, viel Schneefall und teilweise auch Sturmböen. Doch die Sicht war immer gut und so haben wir den weichen Neuschnee lieben gelernt.
Der dritte Skitag war einfach nur genial: ca. 20 cm Neuschnee auf präparierten Pisten. Magret und Anette machten sich deshalb gleich um halb neun auf, Spuren im Schnee zu machen. Es war einfach herrlich als einer der ersten auf der Piste zu sein. Diese Stille, dieser weiche Schnee und darunter die präparierte Piste. Absolut kein Kratzen von anderen Skiern oder von Snowboardern zu hören, super weicher Schnee. Magret und ich waren mehr als begeistert und zahlten dann auch gerne die obligatorische Runde fürs zu spät kommen.
Jaaaa, meine Begeisterung hält auch noch bis heute an und beim Schreiben dieser Zeilen ist die Erinnerung an diesen Tag noch sehr lebendig, die Bilder dieser Schneelandschaft noch sehr präsent, ein Lächeln huscht über mein Gesicht, Unruhe macht sich breit …. Ich will sofort wieder auf die Piste.
Dieser Tag war auch der längste Skitag der ganzen Woche. Wir genossen ihn bis zur letzten Stunde. Bei der letzten Abfahrt konnten wir sehen, dass die Gondeln eingefahren wurden. Soviel zum Thema „Wir sind die Genießer“. Ja, die kleinen körperlichen Weh-Wehchen machten sich an diesem Tag verstärkt bemerkbar. Was soll’s, Mitleid gab es trotzdem nicht. „Ich kann ja nicht immer auf meinen Körper hören, sonst wird es ja langweilig im Leben“, so der trockene Kommentar dazu von Annette.
Auch am nächsten Tag hat es ohne Ende geschneit. Margret kam aus dem schwärmen nicht mehr raus: „soooo schöner weicher Schnee“. Sie wurde nicht müde uns von diesem Schnee überzeugen zu wollen. An dieser Stelle möchte ich im Namen aller ein großes Dankeschön an sie richten. DANKESCHÖN liebe Margret. 😊
Neben dem täglichen Ski-Guide war sie an diesem Tag auch noch Skilehrerin. Neben Lob gab es auch klare Anweisungen. Alle folgten diesen Anweisungen. „mehr Stockeinsatz, Annette. Er hilft dir bei den Bögen.“ „Christoph, Anette, ihr müsst mehr in die Knie gehen und schön weich um die Kurven fahren.“ Alle haben fleißig und bewusst geübt, nur für unseren Konrad waren wir eindeutig zu langsam unterwegs. Er zog es vor, als letzter in der Gruppe zu fahren, etwas Abstand haltend, um dann mit viel gutem Schwung und gemäßigter Geschwindigkeit in seiner bewundernswerten lässigen Manier wieder zu uns zu stoßen.
Am nächsten Tag sind wir ins andere Skigebiet gefahren. Leider war dort der Schnee nicht so toll. Nicht nur zum Leidwesen von Gerhard: „Boah eh, bei solchen Pisten darf mich keiner fragen, ob ich nächstes Jahr wieder Skilaufen will“. Nein, Margret, noch ist es nicht soweit, dass wir Sulz als schönen weichen Schnee empfinden …. SULZ ist verdammt anstrengend. Ja, definitiv…. Wie war das eigentlich noch mal mit der Genießerfahrt? Egal, das verdiente „Schneeflöckchen“ hat deshalb sehr gut geschmeckt.
Auch der letzte Tag hatte eine Überraschung für uns parat. Über Nacht ca. 50 cm Neuschnee – allerdings ziemlich nasser Schnee. Deshalb fiel das Motto für diesen Tag entsprechend aus: „Nur die Harten kommen in den Garten“. Als es dann auch noch angefangen hat zu regnen, wurde es Zeit die Skier abzuschnallen und Phase10 zu spielen. Hier haben wir gelernt, dass man immer noch als Sieger hervor gehen kann, auch wenn man schwerwiegende Fehler macht und nicht das richtige sammelt.
Mein Fazit für diese Woche: Ich habe eine traumhafte Woche mit wundervollem Schnee, tollen Pisten und einer super lieben und entspannten Truppe verbracht. Schon jetzt freue ich mich aufs nächste Jahr mit euch.
Eure Anette