Experiment im Zillertal geglückt

In diesem Jahr haben wir mal etwas anderes ausprobiert. Kein Hotel mit Halbpension, sondern eine Hütte direkt im Skigebiet mit Selbstverpflegung.

In den letzten Skiurlauben kam von „unseren Männern“ in regelmäßigen Abständen nach fast jedem Abendessen immer folgende Äußerung: „Das Essen war gut, doch wir hätten das besser hingekriegt.“ Gefolgt von unglaublichen Menüvorschlägen, die sie kredenzen könnten, gespickt mit einer großen Phantasie, so dass uns trotz gefülltem Magen das Wasser im Munde zusammen lief.

Also, genug geredet, genug rheinisches Gerundium „wir wollten mal getan haben“ …. Wir mieteten uns also eine Hütte mit Selbstverpflegung im Zillertal.

Einige hatten etwas Bauchgrummeln mit dieser Entscheidung. Klappt das alles? Packt jeder mit an? Wie organisieren wir das? Uns war klar, wir konnten uns nicht an den gedeckten Frühstückstisch setzen und zuschlagen. Auch konnten wir uns nach dem Skifahren nicht einfach in die Zimmer oder in die Sauna zurückziehen und uns später an den gedeckten Abendtisch setzen.
Zu all diesen Fragen gibt es nur die Antwort von Christian: „Da muss man halt ein bisschen tolerant sein.“ Recht hat er gehabt. Alles lief reibungslos, alle packten mit an. Eine negative Stimmung war überhaupt nicht zu spüren. Jeder hatte trotzdem seine Bewegungsfreit und seinen Rückzugsraum, ohne dass die gemeinschaftlichen to do’s darunter gelitten haben.

Im Gegenteil, ich nahm eine sehr lockere und harmonische Runde wahr. Der große Esstisch war das Zentrum, an dem sich jeder irgendwann eingefunden hat. Es wurde gelacht, Spiele gespielt, Fußball geguckt, sauniert, gekocht, über aktuelle Themen diskutiert, gemeinsam das Essen vorbereitet. Und was soll ich sagen, „unsere Männer“ haben Wort gehalten. Sie können das wirklich besser. O.K., die wirklichen Fleischliebhaber widersprechen mir hier an dieser Stelle mit Nachdruck.
Ich denke, ich kann hier für alle sprechen: Unseren aller herzlichsten Dank an die Köche. „Jedes einzelne Gericht, welches ihr in dieser kleinen Küche und unter diesen Umständen gezaubert habt, war super köstlich. Ihr habt mit viel Kreativität sogar am Reste-Tag ein geniales Menü gezaubert. Auch der frisch gebackene Apfelkrampel sei nicht zu vergessen. «Schade, dass sich immer ein Sättigungsgefühl einstellt, ich hätte gerne viel mehr gegessen.“

Aber nicht nur den Köchen gebührt ein Dankeschön, sondern auch Margret, unserem Guide. Im Namen aller möchte ich an dieser Stelle ein megagroßes DANKE sagen. „Liebe Margret, ohne dich würden wir noch heute im Skigebiet umher irren.“

Alles in allem ein sehr gelungener und entspannter Skiurlaub. Nur an den Ausfällen müssen wir noch dringend arbeiten. Fast hätte die Überschrift dieses Artikels lauten können „Zehn kleine Negerlein“. Einer wäre fast gar nicht mitgefahren, einer ist gleich am Dienstag wieder abgereist, einer hat eine soooo gute Vorlage im Skischuh angewandt, dass die Schienbeine nach einem Tag aufgescheuert waren und Schluss war mit Skifahren, einer hatte Lesetag und Unwohlsein, drei sind bereits am Samstag zurück gereist.

Im wahrsten Sinne des Wortes, alles keine Beinbrüche, …. Nein, dies hatten wir tatsächlich nicht, Gott sei Dank …. doch am letzten Tag fanden sich tatsächlich nur noch drei auf der Piste ein, was mir mein persönliches Highlight in Bezug auf das Skifahren bescherte. An diesem Tag hatte ich Privatunterricht von Margret. Margret machte mich mit einer anderen Technik vertraut. „Wenn du das Gefühl hast, es schaut total bescheuert aus und dir die Oberschenkel brennen, dann ist es die richtige Haltung.“ Es war einfach nur genial und so langsam kann ich Margret verstehen, wenn sie begeistert vom weichen Schnee spricht. Irgendwann liebe auch ich die aufgeschobenen Schneeberge auf der Piste, ganz bestimmt. Schon jetzt kann ich von diesem Skiurlaub sagen, dass der Schnee super weich war.

Ein wirklich tolles Gefühl, die letzte Fahrt abseits der Piste durch Neuschnee zurück zur Hütte zu machen. So sollte jeder Skiurlaub enden. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Skiurlaub mit euch.

Eure Anette

© Skiclub Bad Honnef 2017